Binns-Schulte-Orgel

Historie

Die katholische Kirchengemeinde Hl. Kreuz in Bonn-Beuel-Limperich wurde 1961 gegründet. Die Planung und Bauausführung der in den Jahren 1966-1968 errichteten Kirche oblag dem Münchener Architekten Alexander Freiherr von Branca. Seit dem Jahre 2006 steht sie unter Denkmalschutz.

1973 konnte die Gemeinde eine gebrauchte zweimanualige Orgel kaufen; es handelte sich aber um ein Provisorium, das nicht für diese Kirche konzipiert worden war. Es fehlten tragende Grundstimmen und die schon prinzipiell zu kleine Orgel strahlte hauptsächlich in der in Kreuzform gestalteten Kirche in den Chorraum, während die Seitenschiffe nur höchst unzureichend von der Orgel erreicht wurden.

Nachdem beim Spielen der Orgel vermehrt Probleme auftraten und wiederholt kostspielige Reparaturen notwendig wurden, der Orgelsachverständige von weiteren Investitionen abriet, wurde 1999 die Orgelinitiative Heilig Kreuz gegründet mit dem Ziel der Beschaffung von Geldmitteln für die Errichtung und zur Unterhaltung einer neuen Pfeifenorgel.

Mit der Überzeugung, dass ein Orgelneubau für die Kirchengemeinde kaum noch bezahlbar und auch nicht verantwortbar sei, entschied sich die Gemeinde 2005, eine englische Orgel der seinerzeit renommierten Orgelbaufirma Binns, die bis 1994 in einer Kirche in London stand, zu kaufen. Dieses 1906 erbaute Instrument aus der englischen Romantik besaß drei Manuale, Pedal und 30 Register und schien nach Einschätzung von Fachleuten ein für diese Kirche geradezu ideales Instrument mit hervorragenden klanglichen Eigenschaften zu sein. Nach ausführlicher Beratung und Begutachtung stellte sich heraus, dass sich die Restaurierung und Erweiterung um weitere fünf Register musikalisch lohnt.

Die beauftragte Orgelbaufirma Schulte aus Kürten (Bergisches Land) hat im Rahmen des Wettbewerbs bei der Ausschreibung vom Handwerklichen und auch mit dem Entwurf des Prospektes überzeugt. Sie hat die vorhandenen Gehäuseteile von neogotischer Ornamentik mit schlichten Stilelementen in Verbindung gebracht und so optisch eine Symbiose zwischen der Orgel und dem Kirchenraum geschaffen.

Am 09.02.2007 wurde die Orgel, die „Queen am Rhein“, durch den damaligen Weihbischof Dr. Heiner Koch eingeweiht. „Ein historisches Werk, neu interpretiert für den Kirchenraum zu Beuel-Limperich“ (Oliver Schulte).

Durch eine besondere finanzielle Zuwendung konnte die Orgel 2013 durch eine Hochdruck-Tuba 16′-8′-4′ erweitert werden.

Disposition

James Jepson Binns, Bramley (UK) 1907, op. 413
Orgelbau Schulte, Kürten 2007/2013

I Great Organ C–c4
1. Double Open Diapason 16′
2. Open Diapason No. 1 8′
3. Open Diapason No. 2 8′
4. Orchestral Flute 8′
5. Principal 4′
6. Harmonic Flute 4′
7. Fifteenth 2′
8. Mixture IV 2 2⁄3′
9. Trumpet 8′

II Choir Organ C–c4
10. Gedact 8′
11. Dulciana 8′
12. Gamba 8′
13. Harmonic Flute 4′
14. Nazard 2 2⁄3′
15. Piccolo 2′
16. Tierce 1 3⁄5′
17. Clarionet 8′

III Swell Organ C–c4
18. Open Diapason 8′
19. Lieblich Gedackt 8′
20. Gamba 8′
21. Sylvestrina 8′
22. Sylvestrina Celestes 8′
23. Geigen Principal 4′
24. Flautina 2′
25. Mixtur III 2′
26. Contra Oboe 16′
27. Cornopean 8′
28. Oboe 8′

Pedal C–f1
29. Harmonic Bass 32′
30. Open Diapason 16′
31. Bourdon 16′
32. Octave 8′
33. Flute 8′
34. Trombone 16′
35. Trumpet 8′

Die Register Nr. 8, 24, 34 und 35 sind neu eingefügt. Bei Nr. 28 handelt es sich um ein hinzugefügtes, historisches Binns-Register. Seit dem Jahre 2013 verfügt die Orgel zusätzlich über eine Hochdruck-Tuba, welche in 16′, 8′ und 4′ -Lage an alle Werke separat schaltbar ist (Auszüge).

Koppeln
II/I, III/I, III/I 16′, III/I 4′, III/II, III 16′, III 4′, I/P, II/P, III/P

Tremulanten
Choir, Swell

Registertraktur
elektrisch, 4096facher Setzer, USB-Anschluss

Tontraktur
elektro-pneumatische Schleiflade

Spieltisch
freistehend, fahrbar